Über 6.5 Stunden verbringen Deutsche mittlerweile durchschnittlich pro Woche mit dem Konsum von Online-Videos – Tendenz steigend. Und auch beim weltweiten Durchschnitt von mittlerweile ca. acht Stunden scheint noch kein Ende in Sicht.
Wichtig dabei: Die alljährlichen Anstiege im Konsum von Online-Videos lassen sich nicht einfach auf die allgemeingültige Smartphone-Affinität von Jugendlichen reduzieren – stattdessen lässt sich über alle Altersgruppen hinweg eine steigende Tendenz im Konsumverhalten von Online-Videos feststellen. Insbesondere die Zielgruppen ab 46+ haben hier in den letzten Jahren deutlich aufgeholt. Ein Trend, der wenig Raum für Interpretation im Konsumverhalten von Videomaterial lässt.
Die (extrinsischen) Gründe für die Entwicklung von Videoformaten liegen auf der Hand: Sowohl die steigende Verfügbarkeit von mobilen Daten und Smartphones als auch die Bevorzugung durch Nutzer*innen und Algorithmen von Social Media-Plattformen und auch Suchmaschinen spielen eine wesentliche Rolle bei der steigenden Nutzung von Videoinhalten.
Aber auch die Vorteile des Mediums selbst kommen der steigenden Nutzung zugute und ergänzen sich mit den Anforderungen der Kunden im Rahmen einer modernen Customer Journey. Denn Videomaterial eignet sich nicht nur hervorragend zur Emotionalisierung von Unternehmen und deren Dienstleistungen, sondern birgt auch ein einzigartiges Potenzial in der „mundgerechten“ Erklärung komplexer Sachverhalte, die über vergleichbare Alternativen (z.B. klassische Textformate) oft nicht auf die gleiche Weise transportiert werden können. Mit all diesen Vorteilen stellt sich eigentlich nur eine Frage: Wo fängt man mit Videomarketing an?
Am Anfang war die Strategie
Wie bei jeder Marketingaktivität macht es auch beim Videomarketing nur Sinn, dass man sich grundsätzlich an einer übergeordneten Strategie orientiert.
Viele Aspekte dieser Strategie können Sie möglicherweise aus anderen Aktivitäten übertragen, um das Rad nicht neu erfinden zu müssen: Fragen wie „Wer ist meine Zielgruppe?“ oder „Welche Personas sprechen wir an?“ sind ein wesentlicher, sich in der Regel mit anderen Werbemaßnahmen überschneidender Faktor und somit ein guter Startpunkt für Ihre Videostrategie. Auch elementare Fragen wie „Welche Ziele wollen wir erreichen?“ sind hier natürlich maßgebend, um in der Content-Erstellung zielgerichtet zu arbeiten und frühzeitig Auswertungskriterien zur Bewertung der Aktivitäten festzulegen.
Wie bei jeder Marketingaktivität macht es auch beim Videomarketing nur Sinn, dass man sich grundsätzlich an einer übergeordneten Strategie orientiert.
Darauf aufbauend sollten Sie sich sowohl mit dem Konsumverhalten Ihrer Zielgruppe als auch den für Ihre Zielgruppe geeigneten Kanälen auseinandersetzen. Denn ob Ihre Interessenten Inhalte über Videoplattformen, Suchmaschinen oder Social Media-Kanäle finden, hilft Ihnen nicht nur in der gezielten Verbreitung von Videomaterialien, sondern ist auch maßgeblich für die Festlegung von geeigneten Formaten. Insbesondere Social Media unterscheidet sich dabei stark von alternativen Kanälen, da die Aufmerksamkeitsspanne von Nutzer*innen hier in der Regel die Nutzung von Kurzformaten diktiert und über die übliche Stummschaltung von Videos Inhalte erfordert, welche auch ohne Tonspur (z.B. über Untertitel) einfach konsumiert werden können.
Von der (Video-)Theorie in die Praxis
Auf Basis der vorangehenden Videostrategie können Sie sich schließlich an die Umsetzung Ihrer festgelegten Ziele wagen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Auswahl der passenden Inhalte sowie der bereits angesprochenen Formate, denn die richtige Kombination aus Content und Format ist ausschlaggebend für den Erfolg Ihrer Videoproduktion. Anbei finden Sie eine Übersicht gängiger Formate, die Sie in Ihrem Auswahlprozess berücksichtigen sollten:
- Imagefilm: Als absoluter Klassiker im Videomarketing dient der Imagefilm der gebündelten Darstellung von Leistungen, (Unternehmens-)Philosophie, Mitarbeitern – in der Regel im Rahmen von Branding-Aktivitäten, welche die eigene Marke für Interessenten, Kunden, Partner oder auch Bewerber erlebbar machen soll.
- Erklärvideo: Ein weiterer Klassiker ist das Erklärvideo, wobei der Name hier Programm ist: Komplexe Lösungen oder Sachverhalte werden hier in einem kompakten Format dargestellt, welches eventuelle Probleme im Hinblick auf die Perspektive des Zuschauers beleuchtet. Abhängig vom Sachverhalt handelt es sich bei Erklärvideos oft um Inhalte von einer Länge zwischen 30 Sekunden und fünf Minuten, wobei die Länge natürlich je nach Fall variieren kann.
- Produktfilm: Ähnlich wie bei einem Imagefilm können auch Produkte oder Dienstleistungen erlebbar dargestellt werden. Ein wesentlicher Unterschied ist dabei jedoch, dass ein Produktfilm das ausgewählte Produkt in der Regel mit wesentlichen Verkaufsargumenten verknüpft und somit eine vertriebliche Darstellung unterstützt.
- Referenzfilm: Kaum ein Wort hat so viel Gewicht wie das eines zufriedenen Kunden (Stichwort: Referenzmarketing). Entsprechend wirksam ist es, wenn man diese Stimme mit einem Video festhält und den gemeinsamen Erfolg emotionalisiert darstellt.
Während es natürlich noch viele weitere für Videomarketing geeignete Formate gibt, so handelt es sich bei der hier genannten Auswahl um einen guten Startpunkt für die Ausarbeitung Ihrer individuellen Videostrategie und Formate, welche Sie in der Überlegung von für Sie geeigneten Videomarketing-Maßnahmen stets im Blick behalten sollen.
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