Die digitale Transformation ist in aller Munde, und sie bringt auch für das Arbeitsumfeld jedes Einzelnen tiefgreifende Veränderungen mit sich. Diese Entwicklung erfordert in Unternehmen einen neuen Ansatz für nachhaltige Lernkonzepte, die jede Führungskraft und jeden Mitarbeiter sowohl zu permanenter Neugier herausfordern als auch zur eigenen Weiterbildung animieren.
Lesen Sie in diesem Beitrag von Hanna Altheimer, Partner Enablement Lead bei Microsoft Deutschland, mehr über „Lifelong Learning“ – und warum es eine große Chance für den unternehmerischen Erfolg bei Ihnen als Partner und bei Ihren Kunden bietet.
Lernen als Lebensaufgabe im Zeitalter von KI und Digitalisierung
Analysen des Arbeitsmarktes gibt es wie Sand am Meer. Und trotz aller methodischen und fragebezogenen Unterschiede liefern sie derzeit ein eindeutiges Ergebnis: Nicht nur Technologien oder Geschäftsmodelle von Unternehmen durchlaufen aufgrund der Digitalisierung einen Wandel; auch Arbeitsabläufe und Prozesse, ja ganze Berufsbilder, ändern sich in diesen Jahren grundlegend. Menschen arbeiten heute auf Stellen, für die es gestern noch gar keine Ausbildung gab, und sie werden morgen Jobs übernehmen, von deren Existenz und Notwendigkeit wir heute noch nicht einmal etwas ahnen.
So zeigt beispielsweise eine Studie des McKinsey Global Institute auf, dass bis 2030 der Anteil der Arbeit, der technisches Wissen voraussetzt, um mehr als 50 Prozent steigen wird. Zugleich wird es für viele Mitarbeiter bald nicht mehr ausreichen, ein Spezialgebiet zu beherrschen: Sie werden das gesamte System verstehen und vernetzt denken und arbeiten müssen.
Der Aufbau von digitalem Know-how ist heute schon operative Notwendigkeit und wird morgen zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Dreh- und Angelpunkt dafür: lebenslanges Lernen – oder Lifelong Learning.
Ein notwendiger kultureller Wandel
Lernen kann künftig nicht mehr bei der schulischen, universitären oder beruflichen Ausbildung stehenbleiben. Schon heute steht praktisch jedes Unternehmen vor der doppelten Herausforderung, neue Fachkräfte zu gewinnen und bestehende Belegschaften für die digitale Arbeitswelt zu qualifizieren.
Laut einer Umfrage von Microsoft und Yougov begrüßen auch zwei von drei Beschäftigten ausdrücklich eine kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung. Allerdings leisten viele Betriebe in Privatwirtschaft und öffentlicher Verwaltung derzeit noch zu wenig Unterstützung bei der digitalen Qualifikation: So bietet nur jeder zweite Arbeitgeber regelmäßig entsprechende Schulungen an oder ermutigt seine Mitarbeiter, mit neuen Technologien zu experimentieren. An dieser Stelle brauchen wir einen grundlegenden Kulturwandel – und ein neues Bewusstsein dafür, was lebenslanges Lernen für das Unternehmen als Ganzes an Mehrwert liefern kann.
Anpassen, antizipieren, lernen – die Zukunft der Arbeit gestalten
Tom Friedman, US-amerikanischer Bestsellerautor und Visionär, beschreibt in einem Beitrag für den Deloitte Review, Issue 21 „Navigating the Future of Work“, was es für Unternehmen und ihre Mitarbeiter bedeutet, sich auf die Arbeit der Zukunft vorzubereiten: Während Unternehmen vor der Aufgabe stünden, Menschen fortlaufend für einen Job zu trainieren, den es noch gar nicht gebe, müssten die Mitarbeiter zum lebenslangen Lernen bereit sein. Biete ein Unternehmen keine Ressourcen und Möglichkeiten zu lernen an, verschwinde es ebenso vom Markt wie ein Berufstätiger, der sich nicht auf lebenslanges Lernen einstelle.
Für Mitarbeiter werden somit auch Kompetenzen wie Kreativität und Flexibilität bei Problemlösungen, Kommunikation, Neugier, Anpassungsfähigkeit und (emotionale) Agilität immer wichtiger. Diese Qualitäten sorgen zudem für mehr Resilienz und Erfolg in einer dynamischen Welt, in der sich arbeitsbezogene Strukturen und soziale Umgebungen immer wieder verändern. Zugleich bilden sie die Basis für kompetentes lebenslanges Lernen.
Lifelong Learning – was heißt das konkret?
„Lernen“ entwickelt sich sowohl für den Einzelnen als auch für Unternehmen somit zu einer überlebenswichtigen Anforderung, die nicht einfach mit dem Erwerb des nächstbesten Zertifikats abgeschlossen ist.
Auswirkungen auf Arbeitnehmer:
- Bereitschaft zu lebenslangem Lernen gefordert
- Eigenverantwortliche Gestaltung des individuellen Karrierepfads
- Arbeit mit Leidenschaft
Auswirkungen auf Unternehmen:
- Neugestaltung des Arbeitsumfelds: Verbindung von Technologie und Learning
- Anwerbung talentierter Mitarbeiter, Nutzung/Stärkung von Netzwerken, individuelle Förderung
- Einführung neuer Modelle für interne Strukturen, Leadership, Firmenkultur und Incentives/Rewards
So geht Microsoft mit der Learning-Herausforderung um
Bei Microsoft intern wird das Thema Lifelong Learning sowohl global als auch in Deutschland durch eigene Initiativen intensiv vorangetrieben. Unser Ziel ist eine Unternehmenskultur, in der Lernen und Arbeiten gar nicht mehr getrennt voneinander gedacht werden können. Lernen sollte ein so selbstverständlicher Teil unseres Lebens werden wie Produktivität, soziale Interaktion, körperliche Bewegung und Entspannung. Das unterstützen wir mit digitalen Lernlösungen, die unsere Mitarbeiter flexibel in ihren Alltag integrieren können.
Zudem wurde im Jahr 2018 die Position eines Chief Learning Officers (CLO) geschaffen, um den Gedanken einer neuen Lernkultur noch stärker im Unternehmen zu verankern. Mit diesen und weiteren Maßnahmen möchten wir eine Vorreiterfunktion einnehmen und andere Unternehmen – nicht zuletzt unsere Partner – inspirieren.
Impulse und Angebote für Microsoft-Partner
Der Umbau der Arbeitswelt erfordert ein echtes Umdenken auf allen Ebenen – bei den Learning-Verantwortlichen und Entscheidern in den Unternehmen und natürlich auch bei den Arbeitnehmern selbst. Microsoft möchte Sie als Partner auf diesem Weg unterstützen, und wir werden in den kommenden Monaten immer wieder neue Updates und Beiträge zu diesem Thema veröffentlichen.
Einige Beispiele für aktuelle Initiativen und Ressourcen, mit denen wir Sie unterstützen, Ihren Aufgaben beim lebenslangen Lernen nachzukommen:
Und noch ein persönlicher Tipp zum Schluss: Setzen Sie das Thema Lernen und Weiterbildung weit oben auf Ihre Agenda und räumen Sie ihm eine zentrale Priorität in Ihrer Geschäftsstrategie ein. Schaffen Sie Raum für Ihre Mitarbeiter, um Neues auszuprobieren, und ermutigen Sie auch Ihre Kunden, über den Tellerrand zu blicken. Lifelong Learning bedeutet genau das: neugierig und offen zu bleiben, Türen aufzustoßen und immer wieder Neues zu entdecken.
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