Am 19. November hatte die Vereinigung der Microsoft-Partner in Deutschland, die IAMCP, zu ihrer ersten virtuellen Jahreskonferenz re:think20 eingeladen – und rund 200 Mitglieder und Interessierte kamen, um sich über neue Zielsetzungen und Trends zu informieren. Die Themen der Vorträge reichten von aktuellen Technologie-Themen wie Hybrid Approach, Dynamics 365 und PowerPlatform bis hin zu Sicherheit bei Remote Work-Szenarien. Darüber hinaus standen auch strategische Themen auf der Agenda, etwa wie sich gerade jetzt die richtigen technologischen Weichen für die Zukunft stellen lassen. Ein zentrales Element war zudem der Austausch zwischen Microsoft und den Partnern: Im Format "Klartext!?“ stellten sich Microsoft-Vertreter*innen den Fragen der Gäste.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die zentralen Themen der Konferenz, insbesondere aus dem Sofagespräch mit Till Vieregge, Vorstandsvorsitzender IAMCP Germany, Andre Kiehne, General Manager Partner Business bei Microsoft Deutschland, und Sebastian Grassl, Partner Business & Development Lead bei Microsoft Deutschland.

Enge Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Microsoft legt in Deutschland in diesem Jahr mehr denn je den Fokus auf eine enge Zusammenarbeit – intern und mit dem Partnernetzwerk. Denn nur so lässt sich die digitale Transformation erfolgreich meistern, das betont auch Sebastian Grassl: "Das Partner Network ist einer der entscheidenden Hebel, der die Digitalisierung in der Breite erfolgreich umsetzen kann.“

Andre Kiehne hob hervor, dass dafür jeder einzelne Partner essentiell und auch der konstante Austausch mit dem Netzwerk besonders wichtig ist: “Wir wollen mit euch eine transparente Kommunikation auf Augenhöhe.”

Gemeinsam mit Partnern zu agieren könne besonders im KMU-Bereich den Marktzugang erleichtern, unterstrich auch Till Vieregge von der IAMCP.

Customer Centricity

Gerade beim Thema Marktzugang sind die sogenannten Innovationscluster eine wichtige neue Initiative der IAMCP. Dahinter verbirgt sich die Idee, als Partner gemeinsam in Micro-Verticals zu gehen und dort Lösungen anzureichern. Ziel sei es, so Till Vieregge, die Bedürfnisse der Kunden mit der gebündelten Expertise der Partner pro Branche so besser zu bedienen.

Dabei betonte auch Sebastian Grassl, dass ein enormer Bedarf für die größere Nähe zu den einzelnen Branchen und ihren Herausforderungen besteht. Denn die Kundengewohnheiten würden sich, auch beschleunigt durch die Pandemie, gerade stark ändern. “Wir müssen verstehen, was für eine Dienstleistung, was für einen Support Kunden heute erwarten – und sie entsprechend abholen.”

Letztendlich gehe es aber darum, die gemeinsamen Kunden von Microsoft und Partnern wettbewerbsfähig zu machen, ergänzte Andre Kiehne: "Die Kunden müssen ihre eigenen Daten nutzen lernen und sich einen Data Estate schaffen.“ Der könne etwa für Maschine Learning genutzt werden. Auch LowCode wie PowerPlattform werde eine entscheidende Rolle spielen, damit Kunden einfach und schnell digitale Lösungen zur Verfügung stünden.

Digitalisierung & deutsche Wirtschaft

Andre Kiehne hob die große Verantwortung der deutschen IT-Industrie hervor, die deutsche Wirtschaft beim Thema Digitalisierung voranzutreiben. Die Wettbewerber der Kunden aus anderen Ländern seien meist schon weiter, sie seien oft bereits voll durchdigitalisiert. Die Aufgabe sei daher klar: "Wir müssen unseren Kindern eine gesunde, wettbewerbsfähige Wirtschaft hinterlassen“, so Andre Kiehne. Neben einer raschen digitalen Transformation der deutschen Industrie gehe es aber auch um kulturelle Themen wie Empathie und Aufmerksamkeit gegenüber Mitarbeitenden und Partnern. Gerade in der aktuellen Pandemie und natürlich auch darüber hinaus sei es essentiell, alle mitzunehmen – Inklusion ist dabei ein wichtiger Punkt.

Bei der Frage, wie wir in die digitale Zukunft gehen wollen, ist auch ein offenes Mindset nach wie vor ein Faktor. Denn man dürfe nicht länger nur im eigenen Interessenkreis hocken, sagte Till Vieregge. "Jeder Microsoft-Partner sollte sich genau für das interessieren, was die anderen machen.“ Dafür biete die IAMCP eine ideale Plattform zum Austausch. "Jeder sollte aktuell über sein Portfolio und eine mögliche Verschiebung der Schwerpunkte nachdenken.“ Was man selbst nicht leisten könnte, lasse sich oft in Zusammenarbeit mit einem anderen Partner abdecken.

"Der Zug rast jetzt“, bekräftigte auch Sebastian Grassl. "Wir werden in keinem Wirtschaftsbereich erfolgreich sein, wenn wir die Digitalisierung nicht nachholen und aufholen.“ Die Pandemie sei eine gigantische Herausforderung und Chance zugleich, die man die Partner und Microsoft gemeinsam bewältigen müssten. Aber dazu müsse man die Menschen aktiv mitnehmen. Es brauche dabei nicht nur die Geschäftsführer, sondern alle Mitarbeitenden.

Rolle der IAMCP

Als übergreifende Community spiele die IAMCP bei den aktuellen und kommenden Herausforderungen eine zentrale Rolle, so Sebastian Grassl. "Die IAMCP ist offen für alle Microsoft-Partner, ganz unabhängig vom individuellen Betreuungsverhältnis bei Microsoft, und die Mitgliedschaft ist durch nichts vorselektiert. Jede*r kann sich anschließen.“ Dadurch hole die IAMCP alle Partner ab, dies sei umso wichtiger, da die Zeiten für Einzelkämpfer endgültig vorbei seien. Partner müssten ihre Stärken miteinander kombinieren.

"Wir wollen als IAMCP den Mitgliedern Microsoft besser erklären und zugleich die Themen der Partner bei Microsoft platzieren“, umschrieb Till Vieregge die Aufgabe der Vereinigung und ließ die Evolution der deutschen IAMCP Revue passieren: Es sei ein interner Wandel gewesen, begleitet durch einen Coaching- und Schleifprozess mit Hilfe von Microsoft. Heute sei man neu aufgestellt und ausgerichtet. "Wir sind jetzt als starkes Team unterwegs, mit vielen engagierten Mitgliedern als aktive Mitgestalter*innen.“

Neben der rethink20 bietet die IAMCP jeden Monat verschiedene Formate zum Austausch mit anderen Microsoft-Partnern an. Alle aktuellen Termine und Informationen zur IAMCP finden Sie auf der Website der Vereinigung. Schauen Sie einfach vorbei!